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Unsere persönliche Mondlandung

Ich lese gerade ein Buch über das Apollo-Projekt und die erste Mondlandung. Fast 400.000 Menschen haben daran gearbeitet, dass die Amerikaner dieses ehrgeizige Ziel erreichen konnten. Der Projektmanager hatte eine To-Do-Liste mit 40.000 Dingen, die zu erledigen sind. Mehr als eine Million Bauteile mussten an ihren richtigen Platz. Man musste mit einer Rakete, die sich, wenn sie erst mal gestartet ist, einen sich bewegendenen Himmelskörper erreichen, der fast 400.000 Kilometer entfernt ist. Geplant und durchgeführt mit Computern, die weniger konnten als ein heutiges Smartphone. Eigentlich eine nicht zu bewältigende Aufgabe.

Kennedy sagte, als er das Apollo-Programm ankündigte: "Wir fliegen zum Mond nicht weil es leicht ist, sondern weil es schwer ist, weil es eine Herausforderung ist."

In einem Gottesdienst habe ich mal gehört, wie der Prediger die Apollo-Mission mit dem Leben als Christen verglichen hat. Da ist was dran. Jesus hatte nach seiner Auferstehung zu diesem mickrigen Haufen von 11 Jüngern gesagt: "Geht hin und macht alle Menschen zu meinen Jüngern." Die dachten wahrscheinlich "Ach, wenn's sonst nix ist..." Eigentlich eine nicht zu erfüllende Aufgabe, aber diesem Auftrag verdanke ich jetzt, 2000 Jahre später, dass ich an Gott glaube und nach 20 Jahren Erfahrung mit diesem Glauben mag ich nicht mit einem Leben ohne Jesus tauschen.

Gott sucht Menschen, die an ihn glauben und denen gibt er auch Aufgaben. In einer Welt, in der Christsein oft mit religiösen Fanatikern und perversen Priestern in Verbindung gebracht wird, trotzdem zu Gott zu stehen und zu bekennen, dass Jesus wirklich das "Licht der Welt" ist, das ist eine Herausforderung. Auf einen Menschen zuzugehen, der einen verletzt hat, ist eine Herausforderung. Sich für Menschen am Rand der Gesellschaft einzusetzen, kann auch eine der Herausforderungen sein, die Gott einem gibt. Oder eine neue Form von Gemeindearbeit in der Kirche zu beginnen.

Für mich ist nach vielen Jahren Mitarbeit in unserer Gemeinde auch eine Herausforderung, zu überlegen, wieviel Aufgaben kann man übernehmen und wann muss man auch Nein sagen.

Wenn Gott uns eine Aufgabe gibt, dann können wir manchmal mit Kennedy mitfühlen, als er sagte, dass eine schwere Aufgabe vor uns liegt. Aber mir, der ich schon als Kind von der Apollo-Mission begeistert war, hat dieser Vergleich gefallen, das Christsein als Herausforderung, als "Mission" zu sehen, an der jeder seine wichtige Aufgabe hat. "Du bist Gottes Mondlandung!" - den Satz schreib ich mir als Denkzettel an den Monitor oder ich mach ein Wallpaper draus.

Gott segne dich bei "deiner persönlichen Mondlandung", was auch immer das wird!
Gerhard

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