Im Matthäus-Evangelium, Kapitel 2, kann man lesen: König Herodes hörte, dass Jesus der neue König der Juden werden soll.
Herodes wollte aber keinen anderen König dulden. Deshalb ließ er alle neu geborenen Kinder in Betlehem töten.
Ein Engel hat Joseph in einem Traum auf die Gefahr hingewiesen und er floh mit seiner Familie nach Ägypten.
Jesus - ein Flüchtlingskind! Ich frage mich, warum er das schon als Kind erleiden musste.
Warum hat Gott das zugelassen, dass sein Sohn ein heimatloser Flüchtling wird?
Ich denke, das bedeutet zweierlei:
1. Jesus kennt das Leid von Menschen, die ohne Heimat sind.
Gott zeigt damit, dass er auf der Seite von Flüchtlingen, Kriegsopfern und anderen Menschen steht, denen man ihre Rechte weg genommen hat.
Von dieser Perspektive gibt es eigentlich auch nur eine Haltung gegenüber Flüchtlingen, die in unser Land kommen und Hilfe brauchen.
2. Jesus nachfolgen bedeutet manchmal, auf Sicherheit zu verzichten.
Etwas Mutiges wagen oder Gott vertrauen, auch wenn man nicht weiß, wie es weitergeht.
Wenn wir zum Beispiel einen Schritt zugehen auf einen Menschen, mit dem wir Streit haben.
Oder wenn wir eine Entscheidung treffen im Vertrauen auf Gott.
Wir fühlen uns unsicher, wenn wir unsere "Wohlfühlzone" verlassen, aber wir können in diesen Herausforderungen auch gute, neue Erfahrungen machen.
Und wir können lernen, Gott zu vertrauen.
Im zweiten Bild: ein riesiges Flüchtlingslager aus der Luft fotografiert.
Millionen Menschen fliehen vor dem Terror in Syrien und im Irak.
Viele fliehen zuerst in die Türkei und nach Jordanien, viele kommen auch nach Deutschland.
In den Lagern erwartet sie Hitze, Hunger, Angst und Gewalt, Langeweile; sie haben dort keine Arbeit.
Ich gebe selbst zu: ich würde den Flüchtlingen gerne mehr helfen - aber außer etwas zu spenden, habe ich noch nicht viel getan.
Können wir überhaupt etwas tun?
Manchmal öffnet uns ein Gebet die Augen für das, was möglich ist. Ein Gebet: „Herr, zeige uns bitte, was wir konkret für Flüchtlinge tun können“.
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